Seit Anfang November schon reisen die Boss Martians durch deutsche Clubs und beschallen diese mit den Klängen ihres neuen Albums „Pressure In The SODO“. Erst jetzt aber kommt es auch regulär in die Plattenläden, was wieder einmal für Verwunderung bezüglich des Timings sorgt. Auf der anderen Seite aber kommen die Konzertbesucher so natürlich schon vor dem Release der sechsten Boss Martians-Platte in den Genuss der frischen Tracks, die tatsächlich mal wieder keine Wünsche übrig lassen. Die Seattle-Bande nämlich hat im 13. Jahr ihres Bestehens nichts von ihrer Klasse verloren und schrotet sich auf dem neuen Silberling von Genre zu Genre. Da gibt es Punkrock, Garage, Pop-Punk, Soul, Surf-Sounds, Rock N Roll und Orgel-Pop und damit eine schweißtreibende, aufregende und spannende Mixtur aus der Lost Patrol Band, Bad Religion, den Caesars und den Hellacopters. Highlights sind bei der Masse an Klasse zwar schwer auszumachen, „Mars Is For Martians“ aber fällt schon dadurch aus der Reihe, dass ihn Iggy Pop persönlich mitgestaltet hat. „Power Of Doubt“ ist der subjektive Liebling. Mit Mixer Jack Endino war sogar noch ein zweiter Hochkaräter beteiligt, und weil das gemeinsame Ergebnis ein bis auf wenige Ausnahmen verdammt noch mal großartiges ist, sollte man sich sputen und eines der letzten Boss Martians-Konzerte besuchen.