„Tough Guys Don't Fuck!“ trägt der Mann in der Steherecke des Kellerclub in orangenen Lettern auf seinem schwarzen Shirt. Fast zu dunkelrot das Licht, als dass man die Schrift noch über Meter erkennen könnte. Um ihn herum Menschen, angefüllt mit magischen Zutaten im Blut und eventuell einem versteckten Stoffbeutel südlich des Hemdkragens. Schützt vor Böse und sorgt für Gut. Glaubt die afro-indianische Religion und behält womöglich sogar recht. Im Falle der Hoo Doo Girls ist die retrograde Praktik auf alle Fälle gerade gut genug für entwaffnend charmante 14 Tracks aus „Hamburg- Motown“! Dass diese Band dreier Fachfrauen aus dem Musikzirkus sich erst 2005 zusammen gefunden haben will, steigert nur den Grad des Staunens. Souverän, sexy und süffisant zitieren sie aus dem Reich der Sixties-Soullegenden, von derer Dr. John („I'm Hoodood!“) sie sich den Namen entliehen. Im wahrsten Sinne alle Register aber ziehen die stehpinkelnden Rotzemädchen am Akkordeon. Mit einer betrunkenen Geilheit, die dem von Goisern zuletzt gut auf seinen weltmusikalischen Wegen gestanden hätte. Passionsfruchtsaft und Martini! „Oohh, Oohh, Ahhh ahhh… Tough Gals Don't Suck!“. Live im Dezember!