Auch wenn es schon einige, um genau zu sein sechs Jahre her ist, dass es neue, im diesem Fall sogar gecoverte Töne des Hamburger Quartetts gab, ist das famose Album von damals immer noch im Ohr. Dem aktuellen, nun auch wieder eigen komponierten Werk „Secret Scenes“ wird es nicht anders ergehen. Mit zehn tief gehenden Stücken voller Emotionalität, musikalischem Feingespür und Können, galant zwischen Pop, Songwritertum und Ballade schwenkend, wird das Album noch ganz lange in der vordersten Reihe stehen. Klassiker darf sich dieses vom ersten Moment einnehmende Werk, welches sich zu recht ein Weilchen Zeit gelassen hat, nennen. Die einzelnen Titel scheinen gewachsen zu sein. Kein schnelles Hit-Wonder, sondern Handwerk aus solidem Klang verbirgt sich in den geheimen Szenen. Während sich Stück für Stück der melodievollen Songs abspielt, verschlägt es den Zuhörer von Sonnenuntergängen in leere Bars einer imaginären Großstadt, hinaus auf Felder und Wiesen und wieder zurück ins Nachtleben. Sänger Nicolai von Schweder-Schreiner setzt mit markantem Gesang starke Akzente und taucht so jedes Lied in ein eigenes Netz aus (nicht nur musikalischen) Assoziationen. Nicht nur aufgrund dessen wird einem der Zugang zu der Musik von Veranda Music leicht gemacht. Ob Geschichten erzählt werden oder sich ein perfekter Soundtrack zum Träumen geschaffen wird, hier klingt sehr viel Emotion durch. In getragenen, von Streichern oder Piano begleiteten Balladen oder auch in dem (in Teilen an Spoon erinnernden) Gitarrenhit „Soul Bends“ lässt sich schlicht und einfach großem Pop lauschen. Und das mit großem Vergnügen. Zwischendurch dürfen auch einmal kurz Gitarren aufheulen! Wem das zu kitschig erscheint, muss auf das Konzert gehen, dort wird die kathartische Wirkung der „Secret Scenes“ garantiert anschaulicher! Tourstart nächste Woche!