Nee. Auch wenn's der Titel suggeriert, mit dem Schmachthit der Tremeloes haben die Hushpuppies mal so gar nichts am Hut. Sollte das Album überhaupt dem 67er Evergreen gewidmet sein, dann wohl nur aufgrund der Ära, in der er entstand. Die nämlich ist für die Garagenrock-Dandys aus Perpignan immer noch ausschlaggebend. Hört man und sieht man. Fatal nur, dass eben jene Vorlieben, die der französische Fünfer hegt, auch und insbesondere mit den Kollegen von The Hives assoziiert werden. Die Vergleiche kamen schon beim Debüt „The Trap“ auf, mit dem Zweitling „Silence Is Golden“ werden sie nicht schwinden, im Gegenteil. Warum? Weil die Hushpuppies nun mal wie ein atmendes Negativ der Hives rumlaufen (wo bei den Schweden Weiß dominiert, ist es bei den Franzosen Schwarz). Weil sie den hyperaktiven Neo-Sixties-Punk pflegen. Weil sie eine gehörige Tendenz zum augenrollenden Gagatum aufweisen. Und weil sie sich in ihren Videos nie ganz ernst nehmen. Aber das ist nur die Oberfläche. Denn auch wenn „Silence Is Golden“ zugegebenermaßen ein paar Durchläufe braucht, um seine Qualitäten zu entfalten – wer sie entdeckt, wird seinen ureigenen Spaß damit haben. Und die feinen Kleinodien lieben lernen. Wie etwa die Clockwork-Orange-Referenz „Moloko Sound Club“, die Doherty-Ode „Bad Taste And Gold On The Door“ oder die Air-infizierte Schwebe-Ballade „Love Bandit“. Beim nächsten Album sollten sich die Hushpuppies aber dennoch vermehrt auf Songs der Marke „Down, Down, Down“ und „Harmonium“ konzentrieren. Dann klappt auch das mit der Eigenständigkeit. Live nun ausgiebig im April auf deutschen Bühnen!