Portishead in der Version 3.0 brechen schon nach wenigen Momenten mit sich selbst. In einer solchen Unrast (zudem noch „Silence“ betitelt) hatte man sie nun gar nicht erwartet. Egal, was da bereits seit Dezember in regelmäßigen Abständen gehandelt wurde. Nach einem Live-Auftritt beim All Tomorrows Parties-Festival vom Hörensagen wohlgemerkt. Vorausschaubarkeit ist ihre Sache nicht. Prognosen, wie das dritte Werk nun endlich klingen würde – kaum mehr als Muster ohne Wert. Dann jüngst diese drei Auftritte kurz vor der Albumveröffentlichung und die Feststellung, dass Barrow/Uttley/Gibbons erst jetzt die dritte Dimension zu ihrer Rubik's Cube-Version hinzufügten. Wie oft müssen sie dieses verflixte Ding gedreht, gewendet und verworfen haben. Ohne Zielrichtung. Breite, Tiefe, metallische Raumachsen in mathematischer Unordnung. Die Grundstellung, aus den ersten beiden Werken erzeugt, dient nur als Ausgangspunkt für alle Wege, derer keiner ein zweites Mal beschritten werden darf. So stellen sie die eigenen Spielregeln auf. Ähnlich der hochgradig verschachtelten Gratwanderung in „Cube“, diesem kanadischen Independent-Science-Fiction-Szenario. Zusammengenommen drehen sich am Ende gleich drei dieser Quader mit- und ineinander um alle nur erdenklichen Ebenen. TripHop weicht dem Blick auf das jetzt fertige Triptychon. „Third“ als Mittelteil einer Synthese aus den Nummern Eins und Zwei. Rückt uns mit einer inneren Zerrissenheit zu Leibe, mit einer nachdrücklichen Lust an der Last. Die Welt zu erfahren, geschieht im Idealzustand aus eben genau drei Ebenen. Ob es dazu pumpt, als habe man sich mit dem Rücken zur Wand an Bargelds Neubauten gestellt oder ob Gibbons' Markenzeichen fast alleine in der Gegend verharrt: man möchte nur den einen, in seiner Logik unausweichlichen Gedanken an die Balance aus Anfang – Mitte – Ende rasch verdrängen. Konsequent wäre der jedoch nur zu verständlich.