Ein letzter heller Lichtschein auf dem Mobile-Display. Meldung vom fast leeren Akkumulator. Das bis dahin letzte Gespräch hängt an einem Faden seichter Armut. So in etwa der symbolische Stand der Dinge vor „Narrow Stairs“ im Hause der Wohngemeinschaft Gibbard, Walla und Co. Was wiederum im Titel impliziert, wie glasklar indiziert es ist. Unabhängig von der Richtung auf der Suche nach dem einen schmalen Grat. Stellt man Album Nummer Sieben nun also in einen passenden Rahmen, so ließe sich leichterhand ein Reihenhaus vorstellen. Bedeutet konkret elf einzelne Räume, asymmetrisch angeordnet rund um die sich hindurch mäandernden Stufen. Da begehrt gleich „Bixby Canyon Bridge“ noch an der Haustüre mit glasklarer Formulierung und scharfer, schnellschraubender Dringlichkeit Einlass. „I Will Possess Your Heart“, die erste Single, trägt auf ihren achteinhalb Minuten (!) Länge zunächst investigativ über tiefe Basslinien durch das Gebäudeskelett, um etwa nach der Hälfte des Weges seinen Monolog zu beginnen. Als gruselig, blutig und harsch kündigte Walla das Album vor nicht langer Zeit an. Der Mann hält Wort. Wenn etwa Tracks wie das beinahe radiotaugliche „No Sunlight“ unvermittelt in solch trübe Waschküchen hinüberkippen, die jedem Dredg-Jünger aus besseren Zeiten das Wasser in die Augen treiben müssen. Dann aber lässt „Talking Bird“ sich zwischendrin am Fensterrahmen nieder, bevor „You Can Do Better Than Me“ alte, leicht vergilbte Bilder ins Spielzimmer trägt. Fast wie auf einem sorgfältig arrangierten Mixtape lassen Death Cab For Cutie ihre Songs nicht nur aufeinander folgen, sondern meist ohne erkennbare Stufen miteinander verweben. Auf dünnem Seelen-Eis verhallt die halbdunkle innere Hausbegehung nach einer guten Dreiviertelstunde. Erhellende, nicht notwendigerweise erwärmende Lichter sollten auf dem Rundgang währenddessen eine ganze Menge angegangen sein. Wir empfehlen demnächst einen Gang zum Konzert!