Am Anfang stand die Revolution. Selbige kauen Rekorder im bedeutungsvollen Intro auch gleich ausführlich durch. Himmel, Leute, hört euch nur mal reden! Und geht eure eigenen Kinder fressen! Natürlich folgt der Titeltrack konzeptionell pointiert zwischen „schmerzhaft heißer Glut“ und antrainiertem Mut. Dass die vier Frankfurter dabei den Zeigefinger gerade eben so noch an den Instrumenten parken, statt ihn in die alternativ deutschrockende Luft zu heben, hat im bestmöglichen Falle Charisma. In der Folge kollabieren dann diverse Universen, brennen Lichter der Stadt, werden andere Welten definiert. Dick tragen sie schon auf in ihrer grenzwertig naiv-sympathischen Art, die Menschen letztlich doch nur im Kampf gegen Studiengebühren auf die Beine bringt. Im Magen liegt jedoch die Attitüde, stets und ständig Misstände und Fehler ausnahmslos vor Türen anderer Faktoren zu suchen. Der (in der Presseinfo bis zur Teilnahmslosigkeit zitierte) „Protagonist“ ihrer Geschichten findet letztlich Ruhe und Frieden. Doch, und das bleibt der Schlüssel zum Scheitern jedes Ansatzes einer Revolution, ist dieser Frieden nicht einmal trügerisch. Er existiert schlichtweg nicht. Zurückgezogen in den Worthülsen eigener, selbstzufriedener Metaphern bleibt ein enormes ideelles Vakuum zurück. Versucht dort mal zu zündeln! Und ob ausgerechnet Grauzones „Eisbär“ eine geschickte metaphorische Wahl ist, sich der gewöhnlichen Gesellschaft zu entziehen? Das führt nun angesichts der plüschigen Weltfriedensengel im heimischen Wohnzimmer-TV wirklich jede Revolutions-These ad absurdum. Wer sich das Ganze live zu Gemüte führen möchte, sage nicht, wir hätten ihn nicht gewarnt. Tour läuft.