Nun macht er es auch noch alleine. Dabei gab es in den letzten Jahren doch eh kaum ein Vorbeikommen an Conor Oberst. Der Mann hat die Bright Eyes und das Saddle Creek-Label. Doch vor wenigen Tagen und fast pünktlich zu seinen anstehenden Shows fand sein erstes Solo-Album – die Tapes von damals lassen wir mal außen vor – den Weg in die Läden. Benannt ist es konsequent nur nach ihm, denn trotz der Mitwirkung seiner Band-Kollegen klingt es auch nur nach ihm. Da gibt es ein bisschen Country, ein bisschen Folk, ein bisschen Indie – und ganz viel Conor. Der mag es wie wir gerne ruhig und verträumt und verwöhnt uns mit wirklich wunderbaren Balladen wie „Lenders In The Temple“ oder „Cape Canaveral“. Doch auch mit etwas mehr Tempo und Rock N Roll und Nummern wie „Get-Well-Cards“, Spaß in Form von „NYC“ oder seinem vom Klavier dominierten Country („I Don't Wanna Die (In The Hospital)“) macht er nicht nur seine Fans fröhlich, sondern spielt sich hier tatsächlich auch in die Herzen bisheriger Bright-Eyes-Abstinenten. Die zweifeln zwar kurz mal an Herrn Oberst, wenn er bei „Sausalito“ an lahme Dire Straits erinnert und bei „Eagle On A Pole“ ein wenig mit seinem Pathos übertreibt, freuen sich am Ende aber doch auf die vier September-Shows des Mannes, der es gerne weiter solo machen darf. Bright Eyes hin oder her…