Mit geschlossenen Augen singt Sänger Bernd Pflaum, windet sich und erinnert bei aller Verletzlichkeit in seiner Stimme optisch ungemein an die alte Kratzbürste Joe Cocker. Auch die übrigen Musiker, alle stilvoll mit Hemd, wirken konzentriert, zugleich versunken in ihrem Schaffen. Man könnte The Audience die neuen, kryptischen Architekten des deutschen Post-Punk-Waves nennen – und hätte es trotzdem nicht ganz getroffen. Sie traumtänzeln zwischen den Stühlen, sind mal melancholisch, mal psychedelisch, verklinkern ihren Sound mit bedrohlichen Orgeln, verzerrten Gitarren, spielen mit dem Fundament aus treibenden Rhythmen und ihren instrumentalen Möglichkeiten. Der Vergleich im Titel des neuen Albums „Dancers and Architects“ beschreibt treffend die Quintessenz der fünf Hersbrucker: Passioniertes Erschaffen und sich Ausdrücken. Wie ausgefuchst das klingt, kann man sich jetzt auch auf Tour anhören. Und entgehen lassen sollte man sich die aufstrebenden Herren live auf keinen Fall!
