Herman Dune: Next Year in Zion - Rotweinkauf nicht versäumen

Herman Dune: Next Year in Zion (City Slang / Universal)

L'Etat c'est moi? „Die Band zumindest bin immer noch ich!“ mögen sich Herman Dune wohl gedacht haben, als sie unlängst mit dem vehementen „Die Band ist französisch!“ ein für alle mal mit dem Gerücht aufräumten, musikalisch schwedische Wurzeln geschlagen zu haben. Aber in der unglaublichen Menge ihrer Songs, (Exil)-Heimaten und Pseudonyme sind Irrtümer ja geradezu (gewollt) vorhersehbar. Einen einzelnen Grund zu finden, die kommende Tour zu besuchen, dürfte da nicht weniger schwer fallen, als den luftigen Folk-Pop zwischen Siebziger-Country-, Calypso- oder Mariachi-Reminiszenzen auf ihrem aktuellen Album „Next Year In Zion“ konsequent einzuordnen. Herman Dune-Konzerte folgen keiner wirklichen Vorgabe außer jener, dass diese immer irgendwie anders verlaufen, als man es dem mitgebrachten guten Bekannten im Vorwege erzählt. Da muss man auch ihren teils kruden Texten gar nicht all zu nahe kommen, um Herman Dunes latent komische Tragik z.B. in „My Baby Is Afraid Of Sharks“ zu erahnen, die hinter der noch warmen Kruste zu krümeln beginnt. Vor dem Tourstart diese Woche in München den Rotweinkauf nicht versäumen. Spätestens am Ende der Platte oder eines Abends mit diesen sympathischen Nerds öffnet der sich dann eh schon von alleine. Zum Runterkommen, für den guten Nachgeschmack oder einfach zum Liebhaben.