Was sind sie denn nun? Alberne Popper oder könnende Synthie-Bediener? Echte Elektroniker oder doch nur glatt gebügelte Mainstreamer? Gothics oder nicht? Real oder was? Bei Apoptygma Berzerk weiß man das alles nicht so genau. Sie werden ausgelacht und gleichzeitig angebetet, sie bestehen ebenso auf der Bühne der großen Rock-Festivals wie auch auf der Viva-Couch. Sie sind irre erfolgreich und schaffen es, sogar das übercoole Indie-Publikum zum Nicken und Tanzen und die Clubs zum Kochen zu bringen. Und das mit einem durchaus einfach zu konsumierenden Sound. Kurz: Apoptygma Berzerk sind ein kleines Phänomen. Und ein irre erfolgreiches dazu. Hallo Charts, hier fühlen wir uns wohl. Ein Ende ist auch nach 20 Jahren nicht in Sicht, die Norweger schreiben fleißig weiter an ihrer eigenen Erfolgsgeschichte. Im Februar reisen sie wieder durch die Lande, im Gepäck haben sie ihre neue, exakt heute erscheinende Scheibe „Rocket Science“. „Es wird ein Album sein, das sowohl unsere treuen langjährigen Fans als auch unsere neuen Fans ansprechen wird“, sagt Apoptygma-Berzerk-Sänger Stephan Groth. Was er meint, ist, dass es alles hat, was man erwartet und was die breite Masse anspricht. Die Girlies und die Gothic-Gemeinde, die tanzwütigen Jungspunde und die Elektro-Fraktion. „Rocket Science“ ist natürlich voll von dunklem und gleichzeitig fast schon übertrieben eingängigem Pop. Es gibt genügend Beats, synthetische Sounds, Bombast in Massen und dazu einen sympathischen 80er-Jahre-Charme. Und garniert wird das Ganze dann noch mit Hits, die man partout nicht mehr aus dem Ohr bekommt. Bestes Beispiel ist die erste Single „Apollo (Live On Your TV)“ (siehe Video-Link unten), die man böse ausgedrückt als Bastard aus A-Ha, The Rasmus und Snap bezeichnen könnte. Und sie trotzdem irgendwie mag. Ähnliches gilt für Tracks wie „Ashleep Or Awake“, „Shadow“ oder auch „Black Versus White“, bei dem Amanda Palmer von den Dresden Dolls mitsingt. Live wird sie wohl eher nicht dabei sein. Wohl aber die neuen Songs, die alten Klassiker – und eine bunte Masse an Menschen vor der Bühne…