Na, wer spielt denn da so offensichtlich und geschickt mit den Assoziationen? Und warum errät der Hörer vielleicht schon nach den ersten paar Takten, dass The Heart Of Horror ganz hervorragend ins Vorprogramm von Keith Caputo passen könnten? Sie passten in der Tat! Bereits im vergangenen Herbst und ziemlich präzise sogar. Aber von Beginn an erzählt: „You Need A Coin“ spricht schon beim Öffnen Bände und wirft dir lächelnd eines dieser Plastikdinger entgegen, die man immer dann so toll vermisst, wenn der Einkaufswagen im Supermarkt gerade am angekettetsten dasteht. Danach legt es ein paar schöne, unaufdringliche Songs in den eisernen Warenkorb, dass die kleinen Räder darunter nur so vor Freude quietschen. Zwischendurch klebt mal der Boden etwas zuckrig, wenn es „Just a little bit closer, faster, wiser & older“ zugeht. Doch Mathias Reetz und Tim Ebert bekommen auf ihren halbakustischen Indie-Songs immer noch wieder rechtzeitig den Bogen zur unprätentiösen Verabreichung geringer Dosierungen Nähe und warmer Fingerspitzengefühle. Wahrscheinlich werden die ersten Reihen ihrer Konzerte auf die Namen Anna, Lena, Lara, Dani, Tim, Saskia, Helena und Jule hören. Erstsemester halt, auf Suche nach Ablenkung und Verständnis. „You Need A Coin“ als Simplifizierung, als Reduzierung auf das einfachste aller Schlüsselmodelle. Einstecken, Öffnen, Wohlfühlen! So wie man es seit Jahren mit Caputos Alben handhabt. You need a coin? You got a friend! Tour geht bald los!