Sechs Jahre nach der Veröffentlichung des prachtvollen Vorläufers „39°“ gibt es nun endlich neues Material dieser Gutmenschen, die bekanntlich mit ihrer Arbeit Straßenkinder im Nordosten Brasiliens fördern. Für dieses Engagement erhielt Sänger und Hauptkomponist Stephan Maria Glöckner 2003 das Bundesverdienstkreuz. Und wir bekommen Frischfutter von Menino (portug.: „Junge“)! Das über eine Stunde laufende Album enthält elf Eigenkompositionen und bietet eine stilistische Bandbreite von im besten Sinne strandbar-tauglichen Weisen („Bright Day“), über angejazzten Poprock (das Saxophon-getriebene Titelstück mit seinem feurigen Gitarrensolo) bis hin zu Reggae („Garota Aí“), ein an Santana gemahnendes Instrumental wie „África“ oder gar dezenten Rap („Football“). Gesungen wird diesmal nur auf Englisch und Portugiesisch. In den wirklich hörenswerten Texten geht es um die wirklich wichtigen Dinge: Um die Liebe am Strand ebenso wie um die Klimakatastrophe. Das hinreißend von Hand gezeichnete und geschriebene Booklet liefert stets die Übersetzung ins Deutsche mit. Übrigens: So gut „UniVerso“ auch geworden ist, nichts ersetzt den Besuch eines Menino-Konzerts. Die Band, die u.a. schon mit den Weather Girls aufgetreten ist und bereits „Rock Am Ring“ oder die „Rheinkultur“ (größtes Open Air Deutschlands) gerockt hat, verlangt den Tanzbeinen ihres Publikums das Letzte ab. So auch jetzt wieder bei einigen Auftritten in diesem Jahr.