Im Dezember spielten Razorlight ein exklusives Deutschland-Konzert in Berlin, im April kommen sie für vier weitere Gigs nach Deutschland, um ihr neues, exakt heute erscheinendes Album „Slipway Fires“ vorzustellen. Dieses wird sicher nicht als Meilenstein in die Geschichte eingehen, wohl aber einigen Fans und Freunden der Band und ganz besonders dem Mainstream gefallen. Weil es nicht so schlecht, aber vor allem weil es so unglaublich glatt, oberflächlich und völlig frei von wirklichen Anstrengungen ist. Ideal für's Radio, die Freilichtbühne und tatsächlich die ganze Familie. Dabei hat Razorlight-Kopf Johnny Borrell mal als Bassist bei den Libertines angefangen und auch mit den ersten beiden Werken seiner Band starke Sachen gemacht. Heute jedoch macht er als Sänger, Gitarrist und Songwriter nur noch großen Pop – und was er will: Von schmalzig bis pompös, von britrockig bis verträumt ist die gesamte Palette vertreten. Eingängige Flottpopper wie „Hostage Of Love“ oder „You And The Rest“ treffen auf Hippie-Nummern wie „Tabloid Lover“, 80er-Jahre-Kitsch („Stinger“) und hippen Shit wie „North London Trash“ – und das alles geht irgendwie in Ordnung, allerdings ohne nur einmal zu schmerzen oder zu berühren. Was auch für Klavierschnulze „The House“ am Ende gilt. Feuerzeuge raus, Taschentücher auch …