Was waren sie groß und was stürzten sie ab. Es ist gar nicht lange her, da waren The Prodigy die größte Band der Welt und Nummern wie „Firestarter“, „No Good“ oder „Out Of Space“ Hymnen gleich mehrerer Generationen. Doch dann ging es bergab. Die Shows wurden lahm, die letzte Platte „Always Outnumbered, Never Outgunned“ schlecht – und die Elektroniker um Liam Howlett schienen am Ende. Doch fünf Jahre nach dem letzten Album kommt die Band nun nicht nur wieder auf Tour (im März spielen sie einige Gigs in Deutschland), mit „Invaders Must Die“ ist auch neues Material erschienen. Und das ist wieder richtig gut geworden. Es hat Hits, es herrscht Anarchie und es macht Dampf in den Beinen. Es ist Dancefloor und Pop, es ist durch seine Scheiß-Egal-Einstellung so viel Punk wie damals, und es lärmt und scheppert und dröhnt, dass es phasenweise eine wahre Freude ist. Und klingt dabei, wie nur The Prodigy klingen. „Take Me To The Hospital“ zum Beispiel würde sich auch ausgezeichnet auf „Music For The Jilted Generation“ machen, „Omen“ ist ein eingängig gutes Stück, den Titeltrack bekommt man so schnell nicht mehr ausgeschaltet. Und auch Lieder wie „Thunder“ oder ganz besonders „Colours“ haben das nötige Etwas und eine gesunde Zusammensetzung aus fiesen Beats und einer feinen, schönen Pop-Note. Dazu lärmen sie bei „Run With The Wolves“, chillen bei „Stand Up“ und frickeln bei „Black Smoke“. Auf die Spitze treiben es die Briten aber mit „Warrior's Dance“, hier spielt Howlett mit 90er Jahre-Pop, wie man ihn von Snap oder Guru Josh kannte, macht daraus eine Granate und liefert das absolute Highlight einer Platte ab, die man so stark sicher nicht erwartet hätte.