Welche Zeitmaschine haben wir denn jetzt betreten? Back to the 70s? Singt da jetzt Mick Jagger oder Jesse „The Devil“ Hughes? Beziehungsweise Jesse „Boots Electric“ Hughes, denn so nennt sich der alles andere als begnadete Tänzer ja mittlerweile lieber. Warum auch immer. Denn der Leibhaftige scheint noch immer im Vollbesitz des unsexiest Womanizers alive zu sein. Womit schon die zweite Parallele zu Herrn Jagger gezogen wäre. Jesse und Mick, die im Abstand von Jahrzehnten geborenen Zwillinge? Hört man „Anything 'Cept The Truth“, den Opener des dritten EODM-Albums, könnte man der Theorie fast Glauben schenken. Und auch danach geht es unverschämt Stones-lastig weiter. Beispiele? „Cheap Thrills“. „Now I'm A Fool“. Und sogar „(I Used To Couldn’t Dance) Tight Pants“. Letztgenanntes Stück demonstriert mal wieder auf schönste Art und Weise die eine große Qualität und Konstante im Schaffen der Eagles Of Death Metal: die Herren Hughes und Homme haben mordsmäßigen Spaß an ihrem als Scherzartikel gestarteten Bandprojekt. Das Gute daran: die Selbstparodie hat weiterhin nur minimale Tendenzen, ins Lächerliche abzudriften. Und wer es schafft, trotz hormoneller Text-Explosionen („Solo Flights“, „I'm Your Torpedo“) irgendwie trotzdem intelligent zu wirken, der hat sowieso einen Ehrenplatz im Plattenregal verdient. Oder zumindest im MP3-Player. Und die Konzerte der diese Woche startenden Tour sind auch einen Besuch wert!