In einer Musikredaktion treffen sich Menschen mit den unterschiedlichsten Geschmäckern. Das ist bei uns nicht anders. Selten kommt es vor, dass sich Redakteure aus den verschiedenen Schwerpunkten auf eine Platte einigen können. Im Falle von Soap & Skin aber ist es mal wieder so weit. Es herrscht allgemeine Begeisterung. Unsere Chefin findet „die Dame ganz toll!“, Redakteurin Kussius fand ihren letzten Berlin-Auftritt „sensationell und berauschend“, und auch Kollege Kellenbenz nennt das heute erscheinende „Lovetune For Vacuum“-Album „sensationell geil“. Und allen kann man nur Recht geben. Und der gerade mal 18-jährigen Anja Plaschg gleichzeitig gratulieren. Zu ihrer Stimme, zu ihren Songs, zu dieser wunderbaren Schallplatte. Die Österreicherin musiziert hier unter falschem Namen, und das tut sie mit einer Eindringlichkeit und Leidenschaft, die auf direktem Wege unter die Haut geht. Meist reichen ihr dafür ihr Klavier und ihre zerbrechlich, aber doch überzeugt klingende Stimme. Eine Stimme, die durchaus an Kolleginnen wie Anna Ternheim, Heather Nova oder auch Maria Mena erinnert. Nur selten kommen dezente Elektroniksounds oder auch Geigen dazu, stets herrscht eine gleichzeitig bedrückende wie beeindruckende Atmosphäre. „Lovetunes For Vacuum“ ist voller wundervoller, warmer, melancholischer Stücke, die – und vielleicht macht genau das den Reiz aus – einen gewissen Nervfaktor haben und sicher nicht immer ganz leicht zu verdauen sind, jedoch stets besonders sind. Mal anmutig, mal verstörend, mal zu Tode betrübt und niemals fröhlich. Ob Anja wohl trotzdem lachen kann? Auf ihrer Tour werden wir das überprüfen.