Ikaria sammeln eine Menge Dinge und begeben sich auf die Suche nach der Summe daraus. Mag sein, dass die Namensfindung viel banalere Gründe hat. Vielleicht benennt sich die Band aber auch gerade deshalb nach einer kargen Insel, um den Ruhepunkt zu markieren, auf dem sich die vier Herren (aus verschiedenen Bands und Orten stammend) endlich finden. Dieses Konstrukt zieht 2006 in Wahrheit von Hamburg in das manchmal unvermeidliche Berlin. Die ostägäische Insel versagt sich derweil dem Massentourismus und lässt jedem Individualisten Ruhe, Zeit sowie den nötigen Frieden. Etwas, was auch für „Repair My History“ gilt, denn man möchte es gar nicht zusammen mit irgendwem, sondern am liebsten ganz alleine mit sich selbst hören. Bei einem Glas Wermut in der leichten Wehmut am Ende eines Tages zum Beispiel. Ikaria geben sich auf ihrem Kreuzzug durch den Post-Indie-Pop-Rock kaum voraussehbar. Und stellen zudem genügend Wegsperren auf, dass man keinem der acht Stücke auf dem Rundgang so direkt zu folgen vermag. Auf halber Strecke bleibt dann die Geschichte vor dem achteinhalbminütigen Mittelpunkt „Non-Intrusive“ für Momente etwas ratlos stehen, ehe mit „Requirement For Habits“ ganz sanft auf die Zielgerade eingebogen wird. Mitgehen grundsätzlich erlaubt. Dass sie es uns leicht machen wollten, aufgesammelt zu werden, hat ja auch niemand behauptet. Tour im Mai.