Sie wandelt nahe am Kindheitstrauma, diese Erinnerung an verschrobene Bartträger mit Waschbrettern vor gar nicht sogenannten Bäuchen. Die nannten das Ganze am Ende auch noch „lustige Musik“ und waren unentwegt in zweitklassigen TV-Sendungen zu erleben. Inklusive manisch grenzgelauntem Moderator oder Showmaster. Später erlebte man diese Spezies Musikanten auf Stadtfesten, freitags beim Konzertabend vom lokalen Jazzverein oder in Fußgängerzonen ein paar Meter weiter hinter den Panflöten. Und heute soll das alles plötzlich anders, gar besser sein? Ist es! Im Falle The Reverend Peytons Big Damn Band aus Indianapolis kommen Deltablues, Bluegrass, Countrypunk und (richtig!) Waschbrett tatsächlich so seltsam überdreht daher, dass nach der ersten Schrecksekunde zwar erst einmal ein kurzes Abtasten bleibt. Ist die Spreu der bösen Erinnerungen hernach vom Weizen getrennt, machen Reverend J. Peyton (Gitarre, Gesang, Songwriting), Ehefrau „Washboard“ Breezy Peyton und Bruder Jayme Peyton (Schlagwerk) ihre Sache aber richtig gut. Deren Eltern scheinen den beiden Jungs schon zum Frühstück B.B. King und Muddy Waters verabreicht zu haben. Und nach einer Handoperation tauschte der Reverend noch am Krankenbett mit dem zukünftigen Eheweib liebevoll die speziellen musikalische Vorlieben aus. Am Ende klingen dann die Stücke auf dem aktuellen Album „The Whole Fam Damnily“ auch mal nach Fingerpicking-Versionen von Balladen aus der „Born In The USA“-Ära des Bosses („Worn Out Shoe“). Oder wildern diverse Male einfach, als fehlten für den nächsten Grillabend bei Nachbarns noch die nötigen gewürzten Zutaten. POP FRONTAL hilft beim Fleisch wenden und präsentiert die scharfe Tour ab Mitte Mai!