Genau richtig! Nachdem Velvet Underground am Ende waren, tauchten in der New Yorker Szene der 70er ein paar Kerle auf, die Lester Bangs zur besten und zugleich miesesten Band auf Erden erklären sollte. Mit schrägen Klamotten, Schminke und Glamour, einer Menge Rock’n’Roll, Blues und Protopunk sorgten sie für Furore, mit Drogen und Krawall stürzten sie ab. Da war es aber schon passiert: Zwei Studio-Alben brauchten die New York Dolls, um als Wegbereiter des Punk und Vorbild für Bands wie die Ramones oder Kiss in die Annalen einzugehen. Nach Compilations und Liveplatten (unerreicht: „From Paris with Love“) kam es dank Morrissey 2004 zur Reunion. Seitdem wird wieder getourt, so auch mit dem neuen Album „‚Cause I Sez So“: Am Sound nagt zwar spürbar der Zahn der Zeit – alles langsamer und gediegen – aber hey, jeder wird älter! Und wer ein Fundament aus so guten Songs gelegt hat, darf darauf auch im zweiten Frühling noch mal Gas geben und sich live als (die noch verbliebenen) lebenden Legenden feiern lassen. Dafür bieten hierzulande nur zwei Konzerte Gelegenheit – mal sehen, was die Herren Dolls noch so drauf haben.