Er (Typ junger Seemann) trifft sie (Typ BWL-Küken). Tatort des sehr offensichtlichen Blind-Dates: Eine Elbfähre im Hamburger Sonnenuntergangsmodus. Man kennt sich aus dem Internet-Profil des jeweils anderen. Es folgt seine Aneinanderreihung von No-Go-Formaten, die wie eine Ankerkette klirrend rasend gen Flussbett rauscht. Beispiel gefällig? „Meine Kumpels und ich saufen uns Silvester noch vor Mitternacht regelmäßig ins Koma und werfen den Leuten Böller zwischen die Beine!“ Holla, mehr? Bitte: „Meine letzte Verabredung habe ich am selben Abend drei mal ins Sofa genagelt.“ Nicht überhörbar, und auch kaum kaschiert durch das nur ansatzweise gnadenreiche Motorengeräusch. Sie verabschiedet sich bald darauf mit einem freundlichen aber bestimmten „Unser Humor scheint unterschiedlicher Natur zu sein…“. Und wir…? Sehen die beiden Phönixkinder aus ihrer Asche auferstehen. Bei einem erfolgreicheren Versuch am Rande eines der kommenden Extrabreit-Konzerte auf der gefühlt ewigen Tour der (Ex-)Hagener. Und so wahr diese Geschichte von eben ist, so ehrlich war 2008 auch das 30jährige Bestehen der Band um Kai Havaii. Dokumentiert auf dem Triple-Album „Gold“ inklusive eines Mitschnittes der Jubiläums-Sause im Kölner Blue Shell auf zwei CDs. Auf der dritten findet sich zudem das aktuelle Album „Neues von Hiob“. Inklusive ein paar nicht notwendigerweise unverzichtbarer Unplugged-Versionen. Was am Ende des Jahres bleibt? „Junge, wir können so heiß sein“! Und für den Herrn Seemann ist sogar ein Termin am Tage vor Silvester mit dabei – und am 3.10.09 ein großes Fan-Konzert im Hamburger Knust…