Stompin' Souls: Silhouettes - Zeit für Pathos in Garagengröße

Stompin' Souls: Silhouettes (Strange Ways / Indigo)

Was hatten wir die Schweden noch neulich nach ihrem ersten Album für die etwas gewollte Quoten-Ballade hoch genommen. Angelächelt, nicht belächelt. Denn „… And it's looking a lot like nothing at all“ war natürlich ein Klasse-Debüt. Mando Diao, Perry Farrell und MC5 standen Pate in so mancher wohlwollenden Kritik, und wer sich nicht vorsah, war schnell auf dem Tanzblech ausgerutscht vor lauter Schweiß. Anderthalb Jahre später kommen die Stompin' Souls mit dem Opener „I Wish I were You“ in die Stube gekullert, dass es wieder den Staub von den Regalen pustet. Ein paar mehr Instrumente haben sie in der Zwischenzeit erobert, nehmen sich auch mal Zeit für Pathos in Garagengröße („Let your love shine“). Und selbst der Sache mit der Ballade wird sich gleich mehrmals angenommen. Wenn nicht gerade, wie im kreischenden „Morning Bell“, der Pegel in Richtung Anschlag gefahren wird. Das störrische Teil nämlich wird einen am Morgen nach dem Konzert ganz sicher ohne Zeitverzögerung senkrecht stehen lassen. Zum Beispiel während der Tour ab 12. November. Bis dahin können dann auch alle „Not Affected“ mitgröhlen. Hoffentlich!