Er ist inzwischen 46 Jahre alt, aber kein bisschen müde. Er macht weiter und veröffentlicht starke Alben. Keine Frage, vor Ian Brown muss man den Hut zücken. Heute erscheint mit „My Way“ sein neues Werk. Ganz regulär, überall, für Fans wohl ein Muss. Der ehemalige Sänger der Stone Roses nämlich erfreut seine Anhänger auch 15 Jahre nach „Second Coming“ und mit seinem nunmehr sechsten Solo-Album mit seiner Art von Popmusik. Die Songs kommen gewohnt britisch, psychedelisch, dunkel und eingängig daher, bewegen sich meist zwischen Britpop und alter Rave-Schule, überraschen aber auch mit elektronischen Momenten („Marathon Man“) und sogar Hiphop-Einflüssen („Crowning For The Poor“). Doch auch das klappt: die Platte ist rund, die Platte ist gut, und manch Song hat das Zeug zum Hit. „For The Glory“ ist eine kitschig-schöne Ballade, „Own Brain“ geht zurück in die 80er Jahre und macht nur Spaß. Und den monotonen Opener „Stellify“ bekommt man so schnell nicht mehr aus den Ohren. Groß. Und gäbe es zwischendrin das missratende und komplett unnötige Cover von „In The Year 2525“ nicht, wäre „My Way“ noch besser. Hoffen wir also, dass Brown auf diesen Song verzichtet, wenn er im Januar nächsten Jahres für vier Gigs nach Deutschland kommt.