Seine ehemalige Band The War On Drugs dürfte Kurt Vile – nicht zu verwechseln mit dem Komponisten der Dreigroschenoper – mit seinem mittlerweile dritten Album „Smoke Ring For My Halo“ nun endgültig überflügelt haben. Den bodenständigen klassischen Rockklängen ist Vile jedoch treu geblieben, beweist er doch auf seinem neuen Album ein außerordentliches Talent für authentisches Songwriting und große Gesten. Wer jetzt allerdings eine weitere Neuauflage von überholtem Oldie-Rock erwartet, dürfte von Viles abgeklärten Kompositionen umso überraschter sein. Vile spielt geschickt mit Referenzen großer Künstler wie Bruce Springsteen oder Tom Petty und gehört mit seinen vielschichtigen Kompositionen dennoch eindeutig in das noch junge Jahrzehnt. Hier treffen in einem Gemenge von bewährten Sounds der 60er Jahre, Anleihen aus dem Psychedelic-Rock sowie zeitloser Aufrichtigkeit und Abgeklärtheit die Vorlieben unterschiedlicher Generationen aufeinander, die Vile nun endlich auch außerhalb des Pitchfork-Geheges zu medialer Aufmerksamkeit verhelfen sollten. Der Blick über den Tellerrand führt ihn und seine vierköpfige Band The Violators im Frühling auch auf deutsche Bühnen. Ein Künstler, auf den sich Vater und Sohn einigen können.