Hätten die Mannen von The National alle ein bis zwei kleine Brüder – die Steppkes könnten mit ihnen nicht enger verwandt sein, als es die sieben jungen Schweden von Bored Man Overboard in musikalischer Hinsicht sind. Oder kurz und knapp ausgedrückt: Die Nordlichter rocken gut, verdammt gut! Bewaffnet mit Seitenscheiteln, Streifenshirts und Schönschrammelgitarren, das Indieherz am rechten Fleck, sind die Jungs schon früh auf den Spuren der Wahl-New-Yorker gewandelt, haben sich auf der Suche nach großen Hymnen Arcade Fire angenähert und mit den Decemberists geliebäugelt. An den Unterschied zwischen Plagiat und Zitat erinnern sich die Stockholmer wegen der zeitlichen Nähe zum Abitur zum Glück noch genau. Ihr Debütalbum „Rogue“ ist eine Hommage an die liebe Verwandtschaft. Mit vielen kleinen Fußnoten. Und eigener Interpretation.