Drei ehemalige Mitglieder von Ronnie James Dios Band geben als Dio Disciples (Dio-Jünger) im Rahmen einer Europa-Tournee im Juni auch Konzerte in Aschaffenburg, Hamburg, Berlin und Bochum. Was auch ein Rip-off hätte sein können, geht laut offizieller Pressemitteilung auf den ausdrücklichen Wunsch von Dios Witwe und Managerin Wendy zurück: „Es kann keinen zweiten Ronnie geben, aber wir wollen seine Musik am Leben halten, und wir hoffen, ihr werdet die Band unterstützen und zu einem von den Dio Disciples werden.“ Um also konzertierend die Musik und das Lebenswerk Ronnie James Dios zu ehren, wurden folgende Ex-Mitstreiter zusammengetrommelt:
– Craig Goldy (guit; u.a. Rough Cutt, Giuffria, David Lee Roth), der sein Dio-Debüt auf „Sacred Heart“ (’85) hatte.
– Scott Warren (key; u.a. Heaven & Hell), gab sein Dio-Debüt auf „Angry Machines“ (’96).
– Simon Wright (u.a. AC/DC, UFO, Michael Schenker Group, Rhino Bucket), der seit „Lock Up The Wolves“ (’90) bei Dio die Felle verdrischt.
– Eigentlich gehört auch noch Rudy Sarzo (bss; u.a. Quiet Riot, Ozzy Osbourne, Whitesnake) zu den Jüngern. Aufgrund seiner aktuellen Verpflichtungen bei Blue Oyster Cult wird er während der aktuellen Tour aber von James LoMenzo vertreten, der zwar keine Dio-Historie, dafür aber ansonsten erstklassige Referenzen (Megadeth, White Lion, Black Label Society) aufweisen kann.
Apropos Vertretung – und wer wird singen? Hier wird es unter Umständen ein klein wenig heikel: Denn diesen Schleudersitz erklimmt die ewige Nummer 2 im Altmetall-Geschäft Tim „Ripper“ Owens, der ja schon als Halford-Surrogat bei Judas Priest sowie als Matt Barlow-Vergessenmacher bei Iced Earth auf wechselhafte, wiewohl stets spektakuläre Geschicke zurückblicken kann (von Jobs für Yngwie Malmsteen ganz zu schweigen). Unsereinemwelchen hat er als Judas-Priester gar nicht mal so schlecht gefallen, bei Iced Earth in Wacken eher weniger. Wie es jetzt aussehen wird, bleibt spannend. Findet es heraus!