Als die Postleitzahlen noch vierstellig waren, Enddreißiger den Sommer am liebsten in ihren Schrebergärten verbrachten und der VFL Stammgast in der ersten Fußballbundesliga war, besang Herbert Grönemeyer, die treue Seele, seine Herzensheimat Bochum. Mit einem Liebeslied, das zwar mehr aus Genuschel als Worten bestand, aber sich bis heute als Hymne der Pottstadt und der abstiegsgebeutelten Kicker gehalten hat. Dem Kumpel mit der Knödelstimme bescherte „4630 Bochum“ den ganzen großen Durchbruch. Über ein Vierteljahrhundert später ist der Grönemeyer immer noch zugange, produziert Hit für Hit und tourt sich, wenn er tourt, den Hintern ab. Mit seinem neuen Album „Schiffsverkehr“ im Gepäck schippert der 55-Jährige 2011 von der Ostsee bis zum Bodensee und wird die Bühne garantiert nicht verlassen, bevor Tränen und literweise Schweiß geflossen sind. Denn, da kann man „Mainstream!“ schreien so laut man will, der Herbie, der ist einer von den Guten.