Für ihr unlängst erschienenes zweites Album „Who Kill“ hat Merrill Garbus tatsächlich ein Studio aufgesucht, nachdem sie den Erstling „Bird-Brains“ vor zwei Jahren per Homerecording aufgenommen hatte. Gewidmet ist das neue tUnE-yArDs-Album ihren Großeltern, als erstes werden in den Credits „Mom and Dad“ gegrüßt. Auch für die Aufnahmen hat sich Merrill ihre große Familie wahlverwandter Musikanten ins Studio geholt, um das opulente Sammelsurium an Instrumenten zu bedienen: von der obligatorischen Ukulele, über Gitarre und Bass bis hin zu Saxofon, diversen Perkussion-Geräten und skurrilen Samples wird da einiges aufgefahren. Da will man gar nicht mehr die Lofi-Schublade aufmachen, in die das Projekt tUnE-yArDs bislang gesteckt wurde. Beim Hören öffnet sich eine wahre Wundertüte gefüllt mit bunten musikalischen Knallbonbons. Die facettenreichen Songs stecken voller Energie, die treibenden Percussions und nicht zuletzt Merrils inbrünstige, sich stellenweise vor Überschwang und Spielfreude fast überschlagende Stimme geben ihnen ordentlich Druck nach vorne. Auch wenn das Album wie ein großer Melting Pot aus Indierock, Schrammelpop, Weltmusik und Beats erscheint: es sind im Grunde einfach großartige Popsongs, die gut im Ohr hängen bleiben. Und dazu noch verdammt tanzbar sind. Leider für nur zwei Konzerte Anfang Juni in Deutschland – präsentiert von POP FRONTAL!