In der Nähe des stillgelegten Flughafens Tempelhof befindet sich ein kleiner, dreckiger Imbiss unter reichlich grauen Stockwerken. Konzertbesucher aus der inzwischen in C-Halle umbenannten Columbiahalle treffen hier auf scheiternde Existenzen, günstiges Bier, lauwarme Currywurst im Darm und Geschichten, die das Leben nie authentischer schreiben können wollte. Hier werden noch Trabant-Witze erzählt, verunglückte Tattoos getragen und über allem dräut die Musikbox. Wenn am 9. und 10. September gegenüber auf dem (eigentlich niemals wirklich stillgelegten) Flughafen Tempelhof das Berlin Festival landet und samt bewundernswertem Line-Up (Santigold, Mogwai, Hercules And Love Affair, Battles, Clap Your Hands Say Yeah, Beginner, Primal Scream, u.v.a.) wieder abhebt, dürften auch der Durchschnittsdöner und seine getreuen Vasallen für 48 Stunden Hochkonjunktur erfahren. Verdient haben sie es.
