Heute: Ein Kessel Buntes oder was bei einer Reunion alles so passieren kann. Im eigenen Herzen. Denn als sich die Get Up Kids vor zirka zwei Jahren zurück meldeten, war die Freude natürlich groß. Endlich neuer Stoff, endlich wieder live? Wahnsinn. Eine erste tolle EP namens „Simple Science“ war dann auch schnell gehört, natürlich gemocht und alles schien gut. Die Kurve ging nach oben, die Freude wuchs. Doch dann tauchten im Netz irgendwann die erste Vorab-Kritiken zur richtigen, zur großen Platte auf. Und oh mein Gott. Was stand da zum Teil Vernichtendes. Aus Begeisterung wurde so etwas wie Furcht. Würden sich die einstigen Helden wirklich selbst demontieren? Lahm klingen und einfach enttäuschen? Angst. Keine Freude mehr. Anfang 2011 erschien „There Are Rules“. Und plötzlich: Verwirrung. Verwunderung. Was soll das sein? Manch neuer Track wurde von fast schon putzigen Beats angeführt, aus Indiepunk wurde Elektronikpop, die Get Up Kids klangen anders, schräger. Aber kein bisschen schlechter. Schnell wurden Lieder wie „Automatic“ oder „Rally 'Round The Fool“ ins Herz geschlossen, die Freude kehrte zurück, und plötzlich war alles klar. The Get Up Kids wurden nicht schlechter. Nur deutlich bunter. Siehe oben.