Es begann in Manchester. Mit Botschaften an Hausmauern. Mit einer Webseite, die mit der Aufforderung, 17 Euro zu bezahlen, einlud, Mitglied der „World Unite / Lucifer Youth Foundation (Wu Lyf!)“ zu werden. Dafür gab's wohl eine Vinyl-EP, Informationen über Geheimkonzerte und natürlich das Gefühl, ganz vorne mit dabei zu sein. Eine clevere Marketingstrategie, vermutet man, denn hier wurde die Neugierde der Musikgemeinde geschürt und damit im Handumdrehen die Fanschar vergrößert. Ob beabsichtigt oder aus dem Ruder gelaufen: die Band hat ihr Debütalbum veröffentlicht (auf ihrem eigenen Label) und bei Youtube sammeln sich schnell 160.000 Klicks für eines ihrer Videos. Dafür findet nun auch eine ganz offizielle Tour statt, niemand muss sich in die elitäre Szene der Foundation einschleichen oder auf Geheimtipps warten. Die Konzerte stehen fest und werden sicher sehr gut besucht sein. Zu Recht. Denn Hype hin, Marketing her, Wu Lyf geben einem mit ihrer berauschenden Musik das Gefühl, zwischen den eigenen ersten Begegnungen mit Rock und der zukünftigen Definition von Avantgarde zu pendeln. Aushängeschild ist die krächzende Stimme von Sänger Elery Roberts, die inmitten hallender Schlagzeugklänge, Orgeln und Gitarren sehr viel Emotion erzeugt, mitreißt, begeistert und mal Wave, dann Pop, vor allem aber Charisma versprüht. Nach wie vor eine famose Entdeckung. Und jetzt live.