Die eigene Freundin ein Spielzeug nennen und trotzdem charmant, ehrlich, ein bisschen demütig und vor allem verliebt sein können? 1988 ging das vier Minuten lang auf „Brand New Toy“. Da kannte man Dirk Darmstaedter noch als Kopf von The Jeremy Days. Doch das ist eigentlich eine ganz andere Geschichte. Weil feste Bandgefüge indes für einen solch umtriebigen Quell vieler Ideen einfach auf Dauer nicht das Ideal darzustellen scheinen, gibt es den Tapete-Records-Chef eben bis zum heutigen Tag sowohl als Solisten, als auch im Kollektiv als Me & Cassity. Auf Facebook hieße das wahrscheinlich „Es ist kompliziert“ – das neue Album „Appearances“ dagegen unterschreibt mit seinem anspruchsvoll-gehobenen Indie-Pop genau das Gegenteil. Die Vorab-Single „Fred Astaire“ zum Beispiel gehört fraglos schon zur Kategorie „Liebe auf den ersten Klick“, noch bevor man in das Video einsteigen und sich mit den anderen Gästen (u.a. Kristofer Aström) im Kreis drehen möchte – vor lauter Glückseligkeit. Dass Darmstaedter aka Me & Cassity trotzdem am Ende der Platte gar noch den drohenden Weltuntergang vorwegnimmt, das wiederum ist schon die nächste andere Geschichte. Auf Tour ab Februar.