Wenn zwei Qualitätsgaranten wie The National und The Antlers dem Talent Sharon Van Ettens bereits verfallen sind, dann wird jede weitere Zeile fast überflüssig. Die junge Frau aus Brooklyn garnierte bereits den vertonten Herzschmerz „Hospice“ der New Yorker Kollegen The Antlers mit frei schwebenden Backup-Vocals und sang darüber hinaus auf der Bühne bei Justin Vernon, Matt Berninger und Co. mit. Der Song „Love More“ ihres zweiten Albums „Epic“ mauserte sich zum vielerorts gecoverten Glanzstück und lässt nun selbst bei der dreigezackten Geschmackspolizei Pitchfork Media die Vorfreude auf ihr kommendes Drittwerk „Tramp“ in die Höhe schnellen. In so schleppender und unaufgeregter Manier, wie Van Ettens gefühlvolle Songs sich präsentieren, sollte sich allerdings niemand Richtung Konzertsaal bewegen. Für die drei Deutschland-Konzerte möge man eiligst einen Herzmenschen an die Hand nehmen – und dann bitte ganz dicht vor die Bühne gehen!