„Die Luft ist kühl und rein. Tau liegt auf den Feldern. Ich fühle mich bereit. Wo steht das Klavier? Alles ist so leicht hier.“
Das könnte nach einem erleichterten Wandel klingen. Zuletzt war das Licht allerdings meistens ausgeschaltet in der beseelten Landschaft des Protagonisten Bunger. „Wir sind vorbei“ aber soll auch Euphorie und Aufbruch aus den tief gebuddelten Kratern zurück ins Licht bedeuten. Wie das gehen kann, erzählen Enno Bunger und sein mittelfrisch getrennter Kopf in einer Art und Weise, die vor allem in den ersten beiden Liedern frappierend nach einer strahlend hellen Ausgabe der Musikerfamilie Kante klingt. Auf dem programmatischen „Wir sind vorbei“ werden in der Folge dann nicht nur Türen, sondern ganze Scheunentore zur stückweise aufgepäppelten Befindlichkeit aufgestoßen. Dabei geht der Blick immer wieder hinaus aus der schützenden Umgebung, in die man sich, weil große Not, so gerne kokon-artig einbalsamiert. Deswegen sind nicht gleich alle Tränen von Papiertaschentüchern weggewischt: über diese Brücke zu gehen, bedeutet wie über rostige Nägel in splitternden Brettern zu laufen. Halbwegs geradeaus und dann gleich quer durch den Dornenbusch. Das Klavier von weiter oben dabei immer als Fixpunkt. Moll wächst ja doch wie Gras über die Dinge, und Fassungslosigkeit schreibt sowieso die besten Lieder immer wieder. Sind wir noch im Film oder lebst du schon wieder? Drama-Indie-Pop-Getöse für den Frühling. Hätten auch Polarkreis 18 schreiben können. Ganz zu Anfang, als man deren Empathie noch trauen konnte. Tour im April.