Blonde Zottelmähne, Zippelbart, schwere Boots: Wer von Kristofer Aström noch nie etwas gehört hat, würde sich nicht wundern, sollte der Schwede plötzlich den Gitarren-Propeller machen, dazu ins Mikrofon grunzen und die Matte bis zu den Kniekehlen schütteln. Allen, die sich in den vergangenen zehn Jahren mehr oder weniger intensiv mit dem Nordlicht beschäftigt haben, könnte diese Vorstellung nicht ferner sein. Denn tatsächlich hat sich der bärtige Barde nach seinem verrockten Bandprojekt Fireside hin zu einem Meister der leisen Töne entwickelt. Mit der Gitarre unterm Arm, einer ordentlichen Portion Folk in den Ohren und oft einer Menge Herzenswut auf den Lippen klampft sich der Singer-Songwriter durch seine instrumentell meist federleichten, inhaltlich dafür aber umso schwereren Kompositionen zwischen Melancholie und Hoffnungsschimmer. So mancher nennt Kristofer Aström auch den skandinavischen Elliott Smith. Kann man machen.