„Liebe ist so doof, wenn man am Ende nur bezahlt“ mündet in eine der schönsten Melodien, die jemals aus der Werkstatt Olli Schulz das graue Licht der Welt erblickten. Grau? Ach, heulen ging doch sowieso noch nie mit dem Grandseigneur der leidenschaftlichen Tragikomik. Keine Kathedrale des Herzens ist also auch auf „Save Olli Schulz“ zu katholisch, keine alltägliche Beobachtung zu protestantisch, um nicht doch folkloristisch angemalte Relevanz zu versprühen. Hinter der nächsten Clubtür verkleidet sich, ähm, Entertainer Schulz dann als akustischer Gentleman-Ersatz und Gästelisten-Einen-Dosenöffner-Kenner. Verkaufte Seelen zum Spottpreis, verhuschtes Lachen, der überaus nerdige „Dank an Alle“, „Koks & Nutten“ (während man rätselt, wer eigentlich seinerzeit in Stuttgart verständlich verdrogter Support der Gutmenschen Reamonn war). Das Schulzsche Bier rinnt jedenfalls immer noch am frühen, sonnigen Morgen danach bitter schmeckend durch den Hals. Fußballfreunde übrigens werden sich zudem über die Stadien der Freundschaft, die Randnotiz Eidelstedt und das Santiago Bernabeu in einem Atemzug freuen. Wenigstens ein Hauch von Europa und Weltbürgerschaft in Schulzens Heimat Hamburg. Dem Ausgangsort der Tour im April.