Leiert die Platte? Den 33er statt den 45er Knopf erwischt? Nein, das (als Mini-Album titulierte) Zweitwerk des coolsten Yoga-Lehrers des Planeten ist einfach noch mehr Slow Motion als das formidable Debüt „A Sufi And A Killer“ von 2010 (und selbst das hatte gerade mal die Minimalzahl an Beats per Minute, um nicht unter das BtMG zu fallen). Es dauert eine Weile, bis sich die Rezeptoren auf den schleppenden Groove von „MU.ZZ.LE“ eingeswingt haben, aber dann ist großes Kopfkino angesagt. Die Hirnwindungen wippen, tänzeln und schwingen im Takt des Stream of Consciousness von Gonjasufi. Der Mann aus Las Vegas, der Hippie unter den Rappern, erzählt düstere Geschichten über Schuld, Untergang, Liebe und Tod, die wie Traumfragmente aus einem langen unruhigen Schlaf erscheinen. Wie gut sich das Ganze im Live-Gewand darstellen lässt, bleibt abzuwarten. Vielleicht sollte man das Konzert im Liegen genießen? Das wäre doch mal was, wenn der ganze Saal dem Meister buchstäblich zu Füßen liegen würde. Verdient hätte er es.