Es existiert ein sehr frühes Snow Patrol-Live-Video aus Glastonbury, in dem die Band ihren Überüberüber-Hit „Run“ zelebriert, den Tränen Auge in Auge gegenüber steht und das Publikum in praller Nachmittagssonne verzückt bunte Fähnchen schwenkt, sofern es nicht selbst lauthals mitgrölt und so das eigene sehr nahe Ufer zu kaschieren versucht. Bezeichnete man diese besagten und wirklich bewegten (oder bewegenden) Bilder als die „Mutter aller Festivalvideos“, dann ist der 2009er-Konzertausschnitt hier unten (samt gar nicht mehr so arg kachektisch wirkendem Lichtkörper am Mikrofon) wohl nicht weniger als die Großmama. Wem da bei der Betrachtung nicht unmittelbar die Gänsehaut wie gefrorener Tau bis ins Genital krabbelt, dem wird auch fortan nicht zu helfen sein. Ob Band und Regisseur das über fünf Minuten lang ohne konkreten Dauerständer geschafft haben, ist selbstredend nicht überliefert. Aber was reden wir eigentlich über Nebendarsteller bei einem Wir-sind-das-Volk-Auftritt wie diesem? Nur wie viele Liter Flüssigkeiten ab Minute 4:26 getauscht, wie viele Saiten Luftgitarre gespielt worden sind und wie viel Schnee zum Schmelzen gebracht hätte werden können, das würde uns vielleicht doch interessieren. Erfahren wir aber nicht mal auf der kommenden Tour im Juni.