Es gibt viele Begriffe für das, was sie machen. Kumpelpunk. Flanellhemdenrockmusik. Gainsville-Punk. Vollbartunterhaltung. Gemeint ist der Sound, den Bands wie Hot Water Music mit erfunden und Leute wie The Gaslight Anthem massentauglich gemacht haben. Raues Zeug also, aber stets mit Melodie. Im Punk zuhause, im Rock, beim Boss, auf Straße daheim. Musik zum Trinken also, zum mit den besten Freunden Abhängen, zum Party Machen, aber auch zum Hören, Genießen, Verstehen. So etwas in der Art machen auch The Flatliners. Und manchmal auch ein bisschen mehr. Etwas Ska, ein bisschen Reggae, gerne Hardcore. Ein Kessel Buntes, ein Kessel Tolles. Die Kanadier sind zwar schon seit zehn Jahren am Start, aber den ganz großen Sprung haben sie bisher noch nicht gemacht. Trotz eines Deals bei Fat Wreck, trotz Touren mit Bad Religion, NOFX, den Mad Caddies oder den Dropkick Murphys, trotz starker Platten wie „The Great Awake“ oder ganz besonders „Cavalcade“ – und trotz starker Headliner-Shows in eben kleinen Clubs. In genau die kommen The Flatliners jetzt mal wieder und werden uns mit tollen Album-Tracks (persönliche Hoffnungen: das laute, intensive „The Calming Collection“, das dezent Reggae-lastige „He Was A Jazzman“ und das wundervolle „Eulogy“ vom Debüt) und vielleicht auch der einen oder anderen Cover-Version beglücken. Beim letzen selbst erlebten Gig stimmten sie zum Beispiel Rocket From The Crypt („Born In 69“) und die Suicidal Tendencies („Freedumb“) an. Man darf gespannt sein, man darf sich freuen.