Ein bisschen lustig ist das ja schon, denn per Google-Suche finden sich zwar eine offizielle und eine inoffizielle Latin Quarter-Seite. De Facto landet der geneigte Politpop-Fan aber auf ein und demselben inhaltlichen Ziel. Latin Quarter sind, waren und werden eben wahrscheinlich bis über das linke Bühnenende hinaus für alle da sein. Für die verfolgten Seelen, gegen blinde Befolger, dabei immer das dogmatische Manifest in der einen Hand, während die anderen fünf Finger auch durchaus den selbstironischen Gestus zu unterstützen wissen. So mögen die Briten also vor und nach ihrem Comeback als eine der sympathischsten Nörgel-Bands dieser unüberschaubaren Welt in die Geschichte eingehen. Über das aktuelle Album nach der Reunion 2011 in Originalbesetzung muss sich derweil zwar sicherlich niemand ausschweigen. Die wegbereitenden „Klassiker“ aus der Mitte/Ende Achtziger-Ära tragen dennoch ihre Bezeichnung und ihren oft weiterhin aktuellen Grundtenor bis heute zurecht.