Zack. Gleich „Lift Off“ gibt blutunterlaufene Tunnelblicke frei auf Arschgeweihe. Mitten in die Zwölf. Textor ist zurück. Der Diss auf die Großraum-Disse (die hier freilich nur als Kulisse dient) geht klar. Zumindest in den Bildern des Ex-Kinderzimmer-Co-Produktionsleiters Henrik von Holtum aka Textor. Zumindest eine Albumlänge „Schwarz Gold Blau“ lang. Eine, die das verkommene Loch am Ende der Sackgasse nicht scheut, den Sprechgesang tiefer legt oder auch mal in den restalkoholischen Wodkabier-Dissens des nächsten Morgens dippt. Kurze Wege also vom Kater zum Krater, vom Hip Hop zum Lied, von Truck Stop zu Tocotronic, von Franz Grote (!) zu Frank Spilker. Noch kürzer sogar von der Pubertät über die kaum erklimmbaren Schwelle des Erwachsenseins. Wo auf die Fresse fallen gefühlt so tief geht, wie knapp vierzig Kilometer aus dem Weltall. Sehnsucht und graue Straßen werden auf „Schwarz Gold Blau“ zu endlosen Autobahnmittelstreifen. Von Holtum meint es zwischendurch ernst, meidet Klamauk wie der Teufel das Weihwasser, jongliert mit zuckriger Bitterkeit und hat am Ende doch die traurigsten Lacher auf seiner Seite. Die Schieflage der Nation – selten war sie so gelungen und fast in sich selbst ruhend überzeichnet.