Es tut sich etwas im musikalischen Irland. Hatten in den vergangenen Jahren vor allem U2 oder die Cranberries dem grünen Eiland ein Gesicht als Pop-Insel verliehen, machte sich Anfang 2013 Singer und Songwriter Conor J. O'Brien auf, mit seinem Bandprojekt Villagers übergroße Fußstapfen als musikalischer Heilsbringer zu füllen. Von langer Hand geplant war die Machtübernahme bei der bescheiden-sympathischen Art, die der so jungenhaft wirkende Mann an den Tag legt, ganz sicher nicht. Passieren könnte sie trotzdem. Zu verdanken ist das jenen Songkleinoden seines zweiten Albums „Awayland“, jenen fragilen Kompositionen, in denen er zarten Folk-Rock mit Elektronischem verknüpft, langsam, aber drängend aufbauende Melodien einstreut und sein Werk mit sanfter, brechender Stimme oder zaghaftem Sprechgesang veredelt. Ähnliches in Sachen Klangkunst hat in der Vergangenheit bereits sein amerikanischer Namensbruder Conor Oberst vollbracht. Conor J. O'Brien und Villagers könnten ungleich größer werden – weil sie Kraft ihrer Leichtigkeit mit dem Massengeschmack leichter zu vereinbaren sind.