Kristofer Aström ist kein Mann der halben Sachen. Wenn er leidet, dann leidet er in seinen Flanellhemden, bis das Herz in Fetzen aus dem Brustkorb hängt. Wenn er liebt, dann liebt er, bis der Kopf zu keinem klaren Gedanken mehr fähig ist. Und wenn er hasst, dann hasst er so obzessiv, dass wir uns nur wünschen können, niemals Objekt seiner Wut zu werden. Die Musik des schwedischen Songwriters ist eine Musik des großen Gefühls – keine des Kitsches, sondern eine der Ehrlichkeit. In der Vergangenheit sind daraus so wunderbare Titel entstanden wie die wacker geklampfte Eifersuchtshymne „All Lovers Hell“ oder der Antisong „How Can You Live With Yourself“, der zwischen Mundharmonika und Folkgitarren im Stillen wütet. Mit den Jahren hat Aström einfach immer weiter gemacht, längst über zehn Alben aufgenommen und seine Songs mit steter Regelmäßigkeit, alleine oder unterstützt von seiner Liveband in die Welt hinausgetragen. Wem der Schwede bei der Vielzahl an Songwritern immer noch nicht aufgefallen ist, der hat ihn noch auf keiner Bühne gesehen. Auf Platte sind seine Lieder stark, aber live sind sie unwiderstehlich.