Als die „Intro“ fragte, welcher ihrer eigenen Songs Anna Roxenholt alias New Found Land nicht mehr gefalle, las man Unglaubliches: „Meine ganze erste Platte.“ Ja, wirklich. „Sie ist viel zu sauber gesungen“, schimpfte die gebürtige Göteborgerin, die seit 2007 in Berlin lebt, wie ein Rohrspatz auf sich selbst. Bei ihrem dritten Album, aber dem ersten, das sie im Alleingang und nicht mehr im Quasikollektiv einspielte, sollte deshalb alles anders werden. Und es wurde anders. „Jetzt klingt meine Stimme dreckiger, rauer und nicht mehr so mädchenhaft“, findet die Musikerin. Die weit ausholenden Kompositionen, großen, eindringlichen Melodien und die düster-melancholische Stimmung dagegen sind auf dem dritten Werk geblieben. Wie eine Bestätigung des Bandprojekts selbst trägt es den Namen „New Found Land“ und ist beides zugleich – Neuschöpfung und Neuentdeckung. Neu entdeckt dürfte sich auch Anna Roxenholt fühlen: Nachdem ihre ersten Werke sträflich missachtet worden waren, bekam sie 2013 endlich die Lorbeeren, mit der man sie schon vor Jahre hätte bedenken müssen.
