Nein, Devendra Banhart hat wirklich nicht alle Tassen im Schrank. In Interviews über sein 2013er-Album „Mala“ erzählte er jedenfalls gerne mal, dass die mehrdeutige Zeichnung auf dem Cover „wie ein Vogel Strauß in der Menopause“ aussieht – oder aber „wie zehn Rollerblades in einer Auster“. Klar. Doch die Kreativität, die in dieser Art von Antworten steckt, ist seit über einem Jahrzehnt auch in seiner Musik zu hören. Banharts Folk, obwohl er selbst sein Werk wohl niemals so labeln würde, ist harmonisch und psychedelisch zugleich, verschroben auf seine Art und in den meisten Momenten trotzdem unglaublich schlüssig. Von Genregrenzen hält der gebürtige Texaner wenig – er bedient sich überall und permanent, auch an Hip Hop und Reggae und integriert sogar Außengeräusche wie die Sirene eines Krankenwagens in das Klangbild. Aber warum auch nicht? „Meine Wohnung liegt nahe an einem Krankenhaus“, erklärte er in der taz. „Und meine guten Songs entstehen immer zur unmöglichsten Zeit: Das Einzige, auf das ich mich verlassen kann.“