Drei Jahre hat Scout Niblett am Nachfolger ihres ebenfalls auf Drag City erschienenen Albums „The Calcination of Scout Niblett“ gearbeitet: „It's Up to Emma“ trägt nun im Gegensatz zum Vorgänger ihren „richtigen“ Vornamen im Titel: Emma Lousie. Das passt, erscheint doch das neue Werk als „Ich-Album“, als starke Auseinandersetzung mit persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen. Im Angesicht gescheiterter Liebe verfällt Emma aber keineswegs nur in Gejammer: der Opener „Gun“ stellt sogleich klar, wie sie am liebsten mit dem Verflossenen umgehen würde. Emmas Waffe ist aber – glücklicherweise! – die Gitarre: bei aller Reduziertheit der Songs ist Scouts Saitenspiel oft dreckig und brachial und untermalt in perfekter Manier das emotionale Chaos, das Enttäuschung, Wut und Begehren verursachen können. Dampf ablassen wird Scout Niblett sicherlich auch auf den anstehenden Deutschlandkonzerten. In Hamburg und Berlin wird sie übrigens begleitet von der hervorragenden Isländerin Olöf Arnalds, die man sich ebenfalls nicht entgehen lassen sollte.