Die Bands, die er produziert hat, sind deutlich berühmter als seine eigene Band. Nirvana, PJ Harvey, Pixies, Jarvis Cocker oder Helmet stehen beispielsweise in der langen Liste von Bands, deren Alben Steve Albini als „Recording Engineer“ veredelte. Seine Band Shellac ist trotzdem Kult. Alle Jubeljahre nur veröffentlicht das Trio aus Chicago eine Platte, das letzte Album „Excellent Italian Greyhound“ ist bereits 6 Jahre alt – und kam zugegebermaßen auch nicht an das meisterhafte Debüt „At Action Park“ von 1994 heran. Die seltenen Konzerte von Shellac haben dagegen niemals an Qualität einbüßt: selbstredend in der Regel unter besten Sound-Bedingungen bläst einen der beißende Noise-Rock im Live-Kontext besonders weg. Der markante fette Bass von Bob Weston, das passgenaue Schlagzeugspiel von Todd Trainer und die durch Mark und Bein gehenden schrägen Gitarrenriffs von Albini stehen gleichwertig nebeneinander, laufen zuweilen scheinbar auseinander, um dann wieder zu einer perfekten Einheit zu verschmelzen. Auch nicht zu verachten sind die äußerst humorigen Zwischenansagen von Albini und Weston, die den Konzerten nóch eine besondere Würze geben.