Sein Organ klingt nach langen Nächten und viel Zigarettenrauch, nach goldenem Whiskey alleine an der Bar und dem ersten stillen Moment nach dem großen Auftritt, nach schummerigen Backstageräumen und zerstörten Tourbussen. Von 1993 an röhrte Chuck Ragan bei den Post-Hardcore-Ikonen von Hot Water Music und verlieh dem Sound der US-Band mit seiner charimatischen Reibeisenstimme das gewisse Etwas. Als der Trupp 2006 vorübergehend auseinanderging, machte der Sänger und Gitarrist solo weiter – mit einem ganz neuen musikalischen Stil. Entgegen der lauten Hymnen von HWM schuf er beschränkt auf Akustikgitarre und Mundharmonika leise Töne, die vom Folk und Bluegrass inspiriert sind. Es war seine ganz eigene Ruhe nach dem Sturm, eine, in der sich Ragan offenbar gefunden hat. Denn wenn er live mit seinen Songs auftritt, ist er die Ruhe selbst.