Wir denken mal einige Zeit zurück. An den kontinuierlich durch die Seitenblätter fegenden Scheißesturm, in dem sich Redakteure und Leser des Visions-Magazin so lange gegenseitig mit Argumenten bewarfen, bis zeitweise sogar der Grundsatz aus jeder Diskussion verschwunden war. Was war passiert? Nun, Chris Cornell und Dredg hatten jeweils neue Alben veröffentlicht, die am vordiktierten kreativen Konsens in etwa so weit vorbei wehten, wie ein trockener Furz an den vollmundigen Lippen der beteiligten Akteure. Auch bekannt als der „Meine Band gehört mir“-Modus. Tegan & Sara ist es jüngst dagegen gelungen, was sonst nur 3-Wetter-Taft unter höheren Windstärken schafft: Die Frisur sitzt. Trotz, sagen wir mal, wenig erwartetem Pop & Trash auf „Heartthrob“. Einem Album, das nicht mal die inoffizielle Tegan & Sara-Vordenkerin und Visions-Provokateurin Britta Helm aus Balance und Fassung bringen konnte. Was wir daraus lernen? Vielleicht ein wenig mehr Gelassenheit und Unaufgeregtheit statt sozialer Netzhysterie?