In welche Ecke Austra sich auch immer stellen. Ein Rest Tageslicht funzelt dann doch an der selbst gewählten Dunkelheit vorbei. So ist das auf „Olympia“, dem zweiten Album der Kanadierinnen. Elektropop im „Kann denn Synthie Liebe sein“-Modus, Wave und Kate Bush oder Lykke Li gelten als wiederkehrende Koordinaten, die immer wieder zwischen dem Niedrigwuchs am Ende der taufrischen Grasnarbe als Wegweiser aufgestellt sind. Austra haben aber zudem nicht zu knapp ein paar putzmunter blühende Gender-Botschaften zu transportieren. Wer darüber hinaus zu Stücken wie „Painful like“ oder „We become“ so gar nichts zwischen sich selbst berühren lassen kann, verpasst eines der irgendwie gediegensten und besten Herbst-Alben des vergangenen Sommers. Folgerichtig findet die Tour auch im, was das Wetter und die Atmosphäre überhaupt betrifft, traditionell verhuschten Oktober statt.